32. Mittelschule
Das Gebäude der heutigen 32. Grund- und 32. Mittelschule wurde in den Jahren 1907 bis 1909 nach Entwürfen des Architekten Hans Erlwein in Dresden-Neugruna auf dem Grundstück Gustav-Freytag-Straße/Ecke Hofmannstraße errichtet. Am 19. April 1909 fand die feierliche Übergabe der Schule an die Lehrer und Schüler der 32. Bezirksschule statt.

Erlwein schuf mit diesem Schulgebäude ein gut und übersichtlich gegliedertes Objekt mit genügend freiem Raum für Licht und Grünflächen. Namhafte Künstler dieser Zeit erhöhten die ästhetische Wirkung des Schulbaues. Professor Groß schuf die hölzerne Balkonverkleidung an der Gebäudeecke zur Hofmann- und Gustav-Freytag-Straße und die Entwürfe zur Gestaltung des Knabeneinganges. Professor Wrba formte die Dudelsackpfeifer und den Wasserhirsch im Garten. Professor Rösler gestaltete den Wunderbaum am Ostgiebel und Professor Parks die "Sieben Schwaben" am Westgiebel des Hauses. Den Eingang an der Hofmannstraße ließ Erlwein mit seinem Architektenzeichen schmücken: ein Knäblein hält Erlenzweige über eine mit Wein gefüllte Wanne.

Im Jahre 1919 wurde im Land Sachsen der Unterschied zwischen Bezirks- und Bürgerschulen aufgehoben. Die Schule hieß fortan 32. Volksschule. Die Schule blieb während des 2. Weltkrieges im wesentlichen von Zerstörungen verschont. Bis 1992 wurden die Gebäude von der 32. Polytechnischen Oberschule genutzt. In der Folgezeit sind die 32. Grund- und die 32. Mittelschule gemeinsame Nutzer. In den Jahren 1992 bis 1995 wurde der gesamte Schulkomplex umfassend rekonstruiert.

40. Mittelschule
Das Gebäude der heutigen 40. Mittelschule wurde in den Jahren 1910/1911 als Erweiterung der 40. Bezirksschule auf der damaligen Hermannstraße (später Böttgerstraße) errichtet. 1919 bekam die Schule den Namen 40. Volksschule. 1920 teilte man die Schule in die 40. Volksschule, Cottbuser Straße 34, und die 56. Volksschule, Böttgerstraße 11.

Reliefs mit Darstellungen von Kindern an der Eingangspforte sind typische gestalterische Elemente des Architekten Hans Erlwein. 1929 erhielt die 40. Volksschule einen zusätzlichen Anbau.

Der Ortsteil Dresden-Trachau blieb während des zweiten Weltkrieges im wesentlichen unzerstört. Das Schulgebäude diente in der Zeit von 1945 bis 1954 zeitweise der Unterbringung sowjetischer Kinder und als Unterrichtsgebäude der ehemaligen Arbeiter-und-Bauern-Fakultät. Von 1954 bis 1992 nutzte die 40. Polytechnische Oberschule dieses Gebäude. Danach wurde die Schule in 40. Mittelschule umbenannt.

Pflegeheim "Elsa Fenske"
Die Geschichte des städtischen Pflegeheimes "Elsa Fenske" geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als 1286 der Meißner Markgraf Heinrich der Erlauchte, das Materni-Hospital stiftete.

Dem Rat der Stadt Dresden wurde diese traditionsreiche Stätte der Altenpflege im Jahre 1329 übergeben. Zu dem über Jahrhunderte durch verschiedene Baumeister errichteten umfangreichen Gebäudekomplex auf jenem ausgedehnten Areal zwischen Könneritz-, Freiberger- und Alfred-Althus-Straße erhielt das Haus 2 des heutigen "Elsa-Fenske-Heimes" im Jahre 1905 die unverwechselbare architektonische Handschrift des Dresdner Stadtbaurates Hans Erlwein.

Das Gebäude schloß sich in südwestlicher Richtung der Freiberger Straße, dem durch Gottfried Semper gestalteten Hospitalbau an. Dieser dreigeschossige Erlwein-Bau besaß in seinem Grundriß die Form, eines die seitlich anschließenden Gebäudeteile einbindenden Kreuzes, deren Enden mit einem eigenen Giebeldreieck gestaltet wurden. Letztere waren einst mit vielfältigen Sandsteinarbeiten dekoriert gewesen. Die Dachform trug am Kreuzungspunkt der Firstlinien ein reizvolles Glockentürmchen, womit der Bau außergewöhnliche optische Aufmerksamkeit hervorrief.

Die innere Gliederung umfaßte insgesamt 107 Wohnräume und beherbergte im Kopfbau, Freiberger Straße - Ecke Ammonstraße eine Kapelle. Erlweins besonderes Verdienst als Architekt an diesem Bau bestanden schon damals in der Berücksichtigung moderner Auffassungen der Altenpflege, indem er das überholte Prinzip der Unterbringung in Schlafsälen zugunsten von Einzelstuben für ein und zwei Personen projektseitig verarbeitete.

Der Sakralraum konnte insgesamt 450 Personen Platz bieten und zog mit seiner einmaligen, würdevollen Innenausstattung die Besucher in seinen Bann. Der von Sandsteinsäulen getragene Altar war mit einem Christusgemälde des Loschwitzer Historienmalers Georg Schwenk geschmückt. Die Kanzel und das Gestühl aus heller Eiche gefertigt, präsentierten sich mit kunstvollen Schnitzereien. Selbst die Orgelempore konnte zusätzlich Platz für Sänger oder Instrumentalsolisten bieten.

Der Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 ruinierte den Gesamtkomplex schwer. Allein der Erlwein-Bau wurde im Obergeschoß völlig zerstört und konnte erst Ende der 50er Jahre bis zur Erdgeschoßdecke abgetragen werden und ein schützendes Holzdach erhalten. Dadurch wurde bis Ende der 80er Jahre eine Heimnutzung mit ca. 80 Betten wieder möglich.

Dieses Provisorium konnte nur durch eine umfassende Rekonstruktion gelöst werden, indem das Haus 2 des "Elsa-Fenske-Heimes" bis 1996 baulich völlig erneuert, heute wieder einer Nutzung zur Verfügung steht. Einen großen Beitrag auf diesem Wege leistete dafür der 1993 in diesem Pflegeheim der sächsischen Landeshauptstadt gegründete "Verein zur Förderung der Altenarbeit" unter Leitung ihres 1. Vorstandes, Königliche Hoheit Prinzessin Maria Josefa von Sachsen.

Artesischer Brunnen
In den Jahren 1832 bis 1836 wurde von Freiberger Bergleuten ein Artesischer Brunnen neben dem damaligen Bautzner Platz (heute Albertplatz) mit einer Tiefe von 243,5 Metern gebohrt. Mittels einer Leitung wurde das Wasser zum Albertplatz geführt. Am Ort des eigentlichen Brunnens befand sich nur das Brunnenhäuschen mit einem Pyramidendach.

Von Hans Erlwein stammt der Rundtempel zur Einfassung des Brunnens im klassizistischen Stil, der 1906 zur Ausführung gelangte. Im zweiten Weltkrieg wurde der Rundtempel zerstört. Der artesische Brunnen sprudelte bis 1992 ohne diesen Baukörper. In diesem Jahr erfolgte die Rekonstruktion des einstigen historischen Bauwerks.

Berufliches Schulzentrum
Das heutige Berufliche Schulzentrum in der Melanchthonstraße entstand vom April 1914 bis Frühjahr 1916. Die Baukosten beliefen sich zur damaligen Zeit auf 936 000 Reichsmark.

Das Bauwerk ist von seinem Äußeren her ein gelb gestrichener Putzbau, dessen Farbgestaltung sich an den Barockbauten von Elbflorenz orientiert. Die Gliederung der Fassade zur Straßenfront ist in eine Rücklage, die von zwei seitlichen Vorbauten flankiert wird, unterteilt. Die Vorbauten wurden durch Dachaufbauten mit Kartuschen, welche von Löwen flankiert sind, dekoriert. Die Kartusche linkerseits trug die Inschrift: ,,Kunst und Lehre bringt Gunst und Ehre". Die Inschrift der rechten Kartusche lautete: ,,Die Arbeit ist unser, das Gedeihen Gottes".

Die Dachzone der Rücklage überspannt ein weittragendes Giebeldreieck, welches von einem Ochsenauge mit Figurendekor geschmückt wird. Die aufgeteilte Gesamtfassade verfügt über eine Rhythmierung der Fensterreihen, deren Konzentration auf die Seiten zu einer Auflockerung der Mitte führt. Das Eingangsportal läßt sich über einen zweiläufigen, zum Hochparterre führenden vorgeblendeten Ballustradenbalkon erreichen, dessen äußere Zier aus klassizistischen Säulenblenden besteht. Das Renaissance-Portal bildet eine Konzentration figürlichen Schmucks.

Zwei Paare kanelierter Pilaster tragen einen Architav auf dem zwei Figurengruppen ruhen: Linkerseits befindet sich ein Knabenpaar mit Zahnrad, dem Symbol des Maschinenbaus und rechts die Figuren werden mit Hobel und Schlegel, den Symbolen der holzverarbeitenden Berufe dargestellt. Der Schlußstein am Architav besteht ebenfalls aus Figuren, die zwei Knaben mit dem Dresdner Stadtwappen zeigen, welche von zwei aus der Wand ragenden Köpfen flankiert werden. Haupteingang, Treppe und Hofausgang liegen auf einer Achse. In der Vorhalle ist die Decke reich mit Stuck verziert. Die Flure in den einzelnen Geschossen sind recht großräumig angelegt .

WohnanlageDölzschener Strasse
Bei dieser Wohnanlage handelt es sich um gegeneinander gestellte rechtwinkelige Baukörper mit 8-fenstrig gegliederter Fassade zur Straßenfront und 6-fenstriger Fassade zum Hof- und Grünbereich.

In der Mitte befindet sich eine Durchgangspassage zum Hofterrain, von da aus lassen sich 2 Hauseingänge je Gebäudeteil erreichen. Die Bauten sind 4-geschossig, wovon das vierte Geschoß als Mansarde gestaltet wurde.

An den Längsformen des Daches sind zur Straßenfront je ein 2-fenstriger Mittelgiebel ausgebildet, welche im Giebeldreieck mit Reliefdekors versehen worden sind. Die plastischen Reliefs werden zusätzlich mit runden Dachüberblendungen geschützt.

Auf dem rechten der Motive werden ein Sonnenblumenstrauß in einer bauchigen Vase mit Weinlaub und Trauben gezeigt. Davor baumeln rechts und links Kinderputten ihre Füßchen über den Reliefgesimsrand und halten mit Weintrauben geschmückte Füllhörner zwischen ihren Armen.

Das Reliefthema des linken Giebels beinhaltet einen blumengeschmückten Früchtekranz. Beide Kunstwerke symbolisieren solche Tugenden, wie Fruchtbarkeit, Glück und Harmonie. Weiterer Fassadenschmuck ist über der Fensterreihung des Erdgeschosses zu finden, wo putzseitig vertiefte Kassettenquadrate mit Porträtplastiken von Jungen und Mädchen zu sehen sind. Über der Fensterreihung des 2.OG ist die Fassade mit plastisch vertieftem Rundbogenputz verziert worden.

Auch an diesen Bauwerken hat sich Hans Erlwein mit seinem Architektenzeichen verewigt.

ehemaligesStädtisches Lagerhaus
Das ehemalige Städtische Lagerhaus, Devrientstraße entstand in den Jahren 1913/14 im Baustil des Barock. Die Ausmaße betragen in der Höhe 12 Geschosse, die Länge ist 76 m und die Breite 36 m.

Die Funktion des Bauwerks beinhaltete die Lagerung von Tabak, Wolle, Gewürzen und Stoffen.

Das Gebäude wurde unter Berücksichtigung der traditionellen Dresdner Stadtsilhouette in der Form typisch barocker Bürgerhäuser von Prof. Erlwein nach den Möglichkeiten des Baukastenprinzips geschaffen.

An den Außenseiten verlaufen die Treppenhäuser und nach innen erstrecken sich klar strukturierte Flächen. Die Geschosse ruhen von unten nach oben auf achteckigen Stützpfeilern. Die Zwischenwände sind nach Belieben versetzbar und ermöglichen damit frei gestaltbare Raumgrößen.

Nach vielen Jahren der Nichtnutzung wurde das ehemalige städtische Lagerhaus in den Jahren 2004 bis 2006 zum "Kongresshotel" der Maritim-Hotelkette umgebaut..

Feuerwache Louisenstrasse
Die Feuerwache Neustadt auf der Louisenstraße (im Volksmund "Städtisches Spritzenhaus" genannt) wurde in der Zeit von 1912 bis 1916 nach Entwürfen des Architekten Hans Erlwein erbaut. Im April 1916 erfolgte die feierliche Übergabe der Funktions- und Verwaltungsgebäude.

Die rasante technische Entwicklung im Laufe der Zeit machte viele Neuerungen in der Ausgestaltung der Gebäude notwendig. Die äußere Architektur und die plastische Gestaltung des großen Baumeisters Hans Erlwein konnten im großen und ganzen doch erhalten werden.

Feuerwache Schlüterstrasse
Die Feuerwache Schlüterstraße wurde in den Jahren 1906 bis 1909 im Stadtteil Dresden-Striesen nach Plänen des Architekten Hans Erlwein erbaut.

Im Vergleich mit der Feuerwache Neustadt ist diese ein verhältnismäßig kleiner Gebäudekomplex.

Die Folgen der technischen Entwicklung kann man hier sehr gut erkennen:

- Die Pferdeställe wurden Garagen,

- die Hufschmiede zum Fahrzeugwaschplatz umfunktioniert und

- die Wetterfahne durch eine leistungsfähige Funkanlage ersetzt.

ehemaliger Gasbehälter Reick
Der große Gasbehälter in Reick wurde in den Jahren 1907/09 mit 5 kubischen Treppentürmen erbaut. Er hat einen Durchmesser von 65 Metern, eine Höhe von etwa 68 Metern und besitzt ein Fassungsvermögen von 110 000 Kubikmetern. Diese Größe war zum damaligen Zeitpunkt in Europa unerreicht.

Auf der Kuppel des Bauwerks befindet sich eine sogenannte Laterne, die von 32 Stahlträgern getragen wird. Das erzeugte Stadtgas wurde im Inneren in einer eisernen Glocke gespeichert, die sich entsprechend dem Volumen hob oder senkte.

Zwischen 1923 und 1973 diente das Bauwerk zur Versorgung der Stadt Dresden mit Heiz- und Beleuchtungsgas. Infolge der Umstellung auf Erdgas wurde die städtische Gasversorgung am 2. Mai 1973 eingestellt. In der Folgezeit war er dem Verfall preisgegeben. Die künftige Nutzung des imposanten Baus erlebte zwischenzeitlich vielfältige inhaltliche Nutzungskonzepte und -varianten , deren endgültige Entscheidung darüber noch offen ist.

Gymnasium Cotta
Seit Beginn des Jahres 1903 war das einstige Dorf Cotta nach Dresden eingemeindet. Die Einwohnerzahl erhöhte sich damals enorm schnell und dementsprechend wuchs auch die Schülerzahl von Cotta, welche um 1899/1900 bereits 2.110 Kinder zählte.

Aus diesem Grunde sah sich die Dresdner Stadtverwaltung veranlaßt die Schulraumnot in diesem Stadtteil zu beenden und in den Jahren 1909/10 eine geräumige Stadtschule errichten zu lassen. So entstand nach dem Entwurf von Stadtbaurat Hans Erlwein für eine Kostensumme von 940.000 Reichsmark an der Cossebauder Straße, die 34. Bezirksschule. Mit 3.000 Plätzen galt sie damals als eine der größten Volksschulen Sachsens.

Den Eingangsgiebel schmückt ein Freskobild von Georg Lührig, nach dessen Motiv sie im Volksmund "Rübezahlschule" genannt wurde. Der imposante viergeschossige Baukörper verfügt im hinteren Hofbereich über einen zweigeschossigen Turnhallenanbau.

Im Kriegsjahr 1945 schwer beschädigt, wurden die Gebäudeteile in den Nachkriegsjahren schrittweise wieder hergestellt und beherbergten bis 1956 die Oberschule Dresden-West und anschließend eine Kinder- und Jugendsportschule. Heute ist es Standort für das Cottaer Gymnasium und die 34. Grundschule. Allein am Gymnasium arbeiten gegenwärtig 94 Lehrkräfte und in 62 Klassen lernen 1.402 Schüler.

Gymnasium Gruna
Das Gebäude des heutigen Gymnasiums Dresden-Gruna wurde in den Jahren 1911 bis 1914 erbaut. Am 14. April erfolgte die Übergabe des Schulneubaues an die Lehrer und Schüler der 31. Bezirksschule und der X. Bürgerschule. Am selben Tag schrieb der "Dresdner Anzeiger" anläßlich der Einweihung der Schule, daß dieses Gebäude Erlweins letzter und zugleich schönster Schulbau sei.

In den Jahren 1914 bis 1918 wurde die neuzeitlich eingerichtete Kochküche der Schule zusätzlich als "Volksküche" für bedürftige Menschen hergerichtet. Ab 1919 führte die Schule den Namen 31. Volksschule. 1920 nimmt die "Mädchenseite" im 3. und 4. Obergeschoß die 1. Mädchenberufsschule auf.

Durch die anglo-amerikanischen Bombenangriffe auf den Stadtteil Dresden-Gruna im Februar 1945 wurde das Schulgebäude schwer beschädigt.

Erst im Jahre 1947 kann der Schulunterricht wieder aufgenommen werden. Zwei Schulen, die 5. und die 31. Volksschule, sind im Gebäude untergebracht.

1987/88 wird das gesamte Gebäude rekonstruiert. Seit Einführung des "Sächsischen Schulgesetzes" im Jahre 1992 nahm im gesamten Gebäude das Gymnasium Dresden-Gruna seine Tätigkeit auf.

Joseph-Haydn-Gymnasium
Das Joseph-Haydn-Gymnasium wurde in den Jahren 1906/1907 auf der Haydnstraße im Ortsteil Striesen errichtet. Am 6. April 1907 erfolgte die feierliche Übergabe an die Lehrer und Schüler der 49. Bezirksschule.

Erlwein schuf mit diesem Gebäude einen bis dahin ungewöhnlich modern eingerichteten Schulbau. Es beeindruckten die hohen, hellen Unterrichtsräume, Aufgänge, Flure, die zweistöckige Turnhalle, die Kinderbibliothek, Zeichensaal, Werkraum, Kochlehrküche und Lehrmittelräume. Waschräume und Toiletten auf den einzelnen Etagen und Duschräume im Turnhallenbereich waren für die damalige Zeit außergewöhnlich gute hygienische Bedingungen.

Das gesamte Gebäude war mit einer modernen Gasbeleuchtungsanlage ausgerüstet. Von besonderer Schönheit sind auch heute noch die von Ernst Hottenroth geschaffenen Plastiken und Reliefs an der Fassade der Schule.

1919 wurde die Schule in 24. Volksschule umbenannt. Während des 2. Weltkrieges war der geregelte Unterricht unterbrochen. Im Schulgebäude waren ein Lazarett und ein Magazin untergebracht.

Auch dieser schöne und wertvolle Erlwein-Bau wurde durch die anglo-amerikanischen Bombenangriffe im Februar 1945 schwer beschädigt. Obwohl die großen Beschädigungen nur notdürftig behoben werden konnten und die Heizungsanlagen noch völlig unbrauchbar war, begann im Herbst 1946 wieder der Unterricht. Seit 1992 ist das Gymnasium Dresden-Striesen (heutiges Joseph-Haydn-Gymnasium) in diesem Gebäude untergebracht.

Italienisches Dörfchen
Das Italienische Dörfchen wurde 1911/13 auf dem Baugrund des 1910 abgerissenen Terrassenrestaurants namens "Helbigs Restaurant" erneut als Gaststätte nach Entwürfen von Hans Erlwein errichtet.

Der Name leitet sich von den ehemals am selben Ort befindlichen Arbeits- und Wohnstätten italienischer Bauarbeiter ab, die im 18. Jahrhundert am Bau der Dresdner Hofkirche mitwirkten.

Der Baukörper schließt den Theaterplatz gegenüber der Elbseite ab. Erlwein gestaltete hier einen zweigeschossigen Hauptbau, an den sich eine schmale Halle, der sogenannte Biersaal anschloß und die mit einem rechteckigen, erhöhten Pavillon, dem Speisesaal endete. Der Eingang vom Theaterplatz aus, führt in das Hauptgebäude durch einen dreiachsigen Vorbau mit ionischen Säulen, in welchem auch der Treppenverlauf untergebracht ist. Den darüber befindlichen Austritt begrenzt ein schmiedeeisernes Gitter, hinter dem sich der durch Pilaster gestützte Dreiecksgiebel mit figuralem Schmuck von Georg Wrba erhebt.

Bildhauerische Arbeiten schmücken alle vier Seiten des Denkmals, die von Prof. Wrba und seinen Schülern geschaffen worden sind. Die einmalige, farbenfreudige Innenausgestaltung von Gußmann, Perks, Rößler, Groß und Wrba ist als künstlerische Gemeinschaftsarbeit der Dresdner Schule von 1910 durch Kriegseinwirkungen im Original verlorengegangen und konnte nur unter größten Aufwendungen wiederentstehen.

Nach der Zerstörung 1945 wurde das Gebäude im Jahre 1956 anläßlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Dresden wieder aufgebaut. In den Jahren 1992/94 erfolgte eine umfassende Rekonstruktion und Wiedernutzung als Gaststätte.

Klärwerk Kaditz
Die Kläranlage Dresden-Kaditz nahm am 15. Juli 1910 ihren Betrieb auf. Sie war damals die modernste Anlage in Europa mit Grobrechenanlage, Siebscheiben und Pumpwerk.

Hans Erlwein schuf die Hochbauten dieser Anlage. Für die Tiefbauten und die Kanalisation Dresdens war der Stadtbaurat Hermann Klette zuständig.

Die Kläranlage in Kaditz funktionierte ca. 45 Jahre ohne Havarie. In den Jahren 1950 bis 1954 erfolgte ein Umbau. Anfang der 80er Jahre war die Anlage aber schon stark verschlissen und dem steigenden Abwasseranfall nicht mehr gewachsen.

Ein totaler Stromausfall setzte die Anlage im Januar 1987 außer Betrieb. Seitdem flossen alle Dresdner Abwässer ungeklärt in die Elbe.

Erst 1990 konnte mit der gründlichen Sanierung begonnen werden. Seit 1993 sind alle Becken der biologischen Reinigungsstufe fertiggestellt worden. Die Kaditzer Kläranlage ist somit wieder eine der modernsten und umweltfreundlichsten in der Europäischen Union.

WohnanlageKlingestrasse
Unter Erlweins Sozialbauten stellen die Städtischen Kleinwohnhäuser in der Löbtauer Klingestraße Nr. 16-22 aus dem Jahre 1914 eine besonders interessante Architekturlösung dar.

An diesem Standort von natürlicher Hanglage bewies er nicht nur eine hohe Wirtschaftlichkeit bei der Bauausführung selbst, sondern stellte vor allem die wirkungsvolle Funktionalität der Wohnungsgrundrisse auf kleinster Raumfläche unter Beweis.

Die Straßenfront des 3-geschossigen Baukörpers verfügt über eine moderne, rhythmisch gegliederte Fassade, die im Mansardendachbereich von Dachgaubenausbauten ergänzt wird.

Die Fassade im Hofbereich ist abwechslungsreich und harmonisch zugleich mit arkadenförmigen Balkonöffnungen dekoriert worden.

Eine die Häuserzeile umgebende Grünfläche ist von ihrer Nutzung her als Vorgarten und dahinterliegend als Wäscheplatz sowie Freiraum für spielende Kinder denkbar. Der das Wohnobjekt umgrenzende Baumbestand wie auch gepflegte Heckeneinfriedungen beleben diese Art städtischen Wohnmillieus und regulieren dessen Sonnen- wie Schattenpartien.

Ein Betreten und Verlassen der Treppenhäuser ist gesondert zur Straßen- wie Hofseite möglich. Der Baustil korrespondiert mit dem der angrenzenden Nachbargebäude und bereichert das städtische Siedlungsbild.

Pestalozzi-Gymnasium
Zu den interessantesten Schulbauten des Architekten Hans Erlwein gehört das heutige Pestalozzi-Gymnasium auf dem Pestalozziplatz in Dresden-Pieschen. Es wurde in den Jahren 1913/15 als 11. Bezirksschule erbaut, später als 29. Volksschule geführt.

Der Mittelteil der Frontseite des Gebäudes verfügt zur Dachzone über einen Rundgiebel, welcher mit dem Spruch "Die Kraft eines jeden Volkes liegt in seiner Jugend" geschmückt wurde.

Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg diente das schadlos gebliebene Gebäude als sowjetische Kommandantur.

Innerhalb des DDR-Schulsystem beherbergte der Bau die 29. Polytechnische Oberschule in den unteren und die Erweiterte Oberschule "Pestalozzi" in den oberen Etagen.

Seit 1992 dient das Gebäude dem Pestalozzi-Gymnasium als Lehrstätte. In den Jahren 1996 - 2000 wurde das Gebäude unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert.

Romain-Rolland-Gymnasium
Das heutige Gymnasium "Romain Rolland" wurde von Oktober 1913 bis April 1915 als "Städtische Studienanstalt" (für Mädchen) an der Ecke Weintraubenstraße/ Melanchthonstraße als dreistöckiges Gebäude nach Entwürfen von Hans Erlwein errichtet. Am Mittwoch, dem 14. April 1915, 11.00 Uhr erfolgte die Einweihung des Baus.

Zunächst war die "Städtische Studienanstalt" ein Realgymnasium für Mädchen mit mathematisch- naturwissenschaftlichen Fächern, ab 1919 zusätzlich auch humanistisches Gymnasium mit altsprachlichem Profil.

In den Jahren 1928/29 bekam das Gebäude durch Aufsetzen eines vierten Stockwerks, eine sinnvolle Ergänzung.

Im Jahre 1927 wurde die Schule in "Städtisches Mädchengymnasium" umbenannt und bildete zusätzlich in neuen Sprachen aus.

Zu DDR-Zeiten fungierte die Schule als eine sogenannte "Erweiterte Oberschule". Anläßlich des 100. Geburtstages des französischen Schriftstellers erhielt diese Bildungsstätte im Jahre 1966 den Namen "Romain Rolland".

Dieser Schulbau ist ein typisch Erlweinsches Werk mit einer Bemalung in grau, grün und gold. In einzigartiger Schönheit zeigt sich die Schulaula.

ehemaliger Schlachthof
Der Städtische Vieh- und Schlachthof wurde in den Jahren 1902 bis 1910 unter der Leitung des Architekten Hans Erlwein auf der hochwasserfrei aufgeschütteten Fläche der sogenannten Ostrainsel erbaut.

Die Lage war für den Bau eines Schlachthofes sehr günstig, da der Baugrund von der Stadt sowie von den umliegenden Ortschaften durch ausgedehnte Wiesen- und Wasserflächen getrennt war. Die unmittelbare Elbhafen-, Güterbahnhof- und Hauptmarktnähe erbrachten sehr gute Transportbedingungen.

Die Gesamtanlage bestand aus 68 einzelnen Gebäuden, die von einer Ringstraße umschlossen waren. Zu ihr gehörten der Viehhof mit 10.000 Stallplätzen, der eigentliche Schlachthof, der Amtsschlachthof, die Verwaltung, Ladengebäude mit Amtswohnungen und ein Hotel.

Der Vieh- und Schlachthof zu Dresden hatte einzelne Gebäudegruppen mit selbständigem funktionalen Charakter, die trotzdem ungemein freundlich und heiter aussahen. Es sind verschiedene künstlerische Momente die dort zusammenwirkten. Bei der schöpferischen Gestaltung der Bauten gingen die Ideen der Zweckmäßig- keit und Schönheit Hand in Hand ans Werk.

Die Anlage war seinerzeit die modernste und größte in Deutschland. Die Schlachthofanlage wurde im Jahre 1995 stillgelegt.

Seit Ende der neunziger Jahre beherbergt das Gelände die Neue Messe Dresden. Zahlreiche Erlweingebäude sind rekonstruiert in die Anlage integriert worden.

ehemaligesStadthaus Friedrichstadt
Das Stadthaus Friedrichstadt an der Ecke Löbtauer Straße/Schäferstraße entstand nach 1910 zunächst als Stadthaus und wurde auch als Sparkassengebäude und Polizeistation genutzt.

Der dreigliedrige Fünfgeschosser macht imposanterweise in der Dachzone mit einer spitzgiebelgeschwenkten Fassadenbetonung an der Straßenfront auf sich aufmerksam.

Die Erdgeschoßzone ist mit einladenden Rundbogenfenstern dekoriert und das Eingangsportal zeigt sich in heraldischen- und figürlichen Schmuckformen. In diesem Bauwerk findet eindrucksvoll Erlweins funktionales Bauen seinen Ausdruck.

ehemaligesStadthaus Johannstadt
Das ehemalige Stadthaus Johannstadt wurde in der Zeit von 1912 bis 1914 errichtet. In den ersten Jahren waren in diesem Gebäude die Wohlfahrtsbehörde, die Stadtverwaltung und die Sparkasse untergebracht.

Nach der Zerstörung durch die anglo-amerikanischen Bombenangriffe im Februar 1945 wurden nur Brandschäden beseitigt und das Dach notdürftig gedeckt. Im Jahre 1949 wurde im Erdgeschoß rechts des Hauptgebäudes eine provisorische Zweigstelle der Sparkasse eingerichtet. Im Folgejahr begann die Sparkasse mit dem Ausbau der 1. Etage für ihre eigene Hauptstelle und der 2. Etage für das Dresdner Schulamt.

In den Jahren 1951 bis 1956 wurde das Gebäude von der SED und der FDJ genutzt. Von 1956 bis 1959 rekonstruierte die Sparkasse das gesamte Gebäude als Sparkassen-Hauptstelle und Zweigstelle Güntzplatz.

Ab 15.2.1994 begannen die Bauarbeiten für den komplexen Um- und Erweiterungsbau. Im I. Quartal 1997 soll die Einweihung des neuen Komplexes stattfinden. Das sanierte Sparkassengebäude könnte Pilotprojekt für weitere Rettungsvorhaben noch vorhandener Erlwein-Bauten der Stadt Dresden sein, denn der noch vorhandene historische Teil des Gebäudes wurde unaufdringlich und harmonisch mit einer zeitgemäßen Architektur vereint.

Wasserwerk Hosterwitz
Das Wasserwerk Hosterwitz wurde von 1907 bis 1908 errichtet. Mit diesem Vorhaben unter den kommunalen Wirtschaftsbauten schuf Hans Erlwein ein drittes städtisches Uferfiltratwerk am rechten Elbufer, welches durch eine Leitung mit dem Hochbehälter am Fischhaus verbunden war.

Es repräsentierte ein typisches Grundprojekt der Dresdner Industriebauten, dem eine zielgerichtete planerische Landschaftseinbettung zugrunde gelegt worden war. Es gelang ihm dabei, jegliche schablonenhafte und monotone Formen am architektonisch Äußeren der verschiedensten Baukörper zu überwinden. Mit den "Mitteln von Kunst am Bau" vermochte er es in bewundernswerter Weise sich eines sinnvollen Materialeinsatzes, einer abwechslungsreichen Farbgestaltung und der dekorativen Einbindung von Reliefs, Skulpturen und plastischer Elemente zu bedienen.

Mit dieser Experimentierfreudigkeit fand er zu einer bis dahin weitaus unberücksichtigt gebliebenen Architekturauffassung von künstlerischer Raumkunst, die er nicht nur bei den verschiedensten Profanbauten seiner Zeit, sondern ebenbürtig im modernen Produktionsalltag einer vorwärtsdrängenden Industrie gestalterisch einzusetzen verstand.

Bis zum Jahre 1992 befand sich dieser Erlwein-Bau in technischer Nutzung; danach erfolgte seine Rekonstruktion.

Wolfshügelturm (Ruine)
Als ein für Heimatinteressierte fast schon vergessenes Denkmalobjekt und einmaliges Zeugnis Erlwein'schen Schaffensdranges stellt sich - selbst in Gestalt seiner heutigen Ruinenreste - der Aussichtsturm auf dem Wolfshügel im König-Albert-Park der sächsischen Landeshauptstadt dar.

Unter den beidseitig über die Höhen des Elbtales verteilten Wächtern, wie die Aussichtstürme genannt werden, genoß dieses erstmals aus Stahl und Beton errichtete Bauwerk seiner Art auf dem Wolfshügel besondere Beachtung und Wertschätzung.

Von seinem Standort an jenem Waldflecken der Dresdner Heide zwischen Bautzner Straße und Fischhausstraße hatte der Besucher aus ca. 20 Metern Höhe einen herrlichen Panoramablick über das Elbflorenz um die Jahrhundertwende. Weithin ließen sich die landschaftlichen Schönheiten der Umgebung Dresdens mit sehenswerten Fernsichten und Naturschauspielen zu jeder Jahreszeit genießen.

Den Schaulustigen führte innerhalb von 12 Rundsäulen ein vierfach gewundener Treppenlauf empor zum Aussichtsrondell unter die Turmhaube mit rundbogen- artigen Austritten an eine Besucherbrüstung im Freien.

Die hochgestreckte Formgebung des Bauwerks findet sich durch Erlwein ähnlich komponiert beim Artesischen Brunnen am Albertplatz im Stadtzentrum wider.

Am Fuße des Turmes bestand für den Spaziergänger außerdem die Möglichkeit, in einer Freiluftgaststätte bei Kaffee und Kuchen zu verweilen.

Im Jahre 1945 fiel das Denkmal einer sinnlosen Sprengung auf Befehl der russischen Besatzungsmacht zum Opfer. Bis heute läßt sich das imposante, einmalige Architekturzeugnis nur noch bei Sammlern von wohlbehüteten historischen Bildpostkarten aus der Zeit um 1913 bewundern.